Meine Reliefs zeichnen sich durch zwei Merkmale aus: Durch Opulenz und Strukturalismus. In meinen neuen Arbeiten setze ich mich mit der Dreidimensionalität dieser beiden Merkmale auseinander, in der Skulptur und dem dazu gehörigen Sockel. Der Schritt vom Relief in die Dreidimensionalität des frei stehenden Objekts erschien mir logisch und konsequent. Dabei war es mir wichtig, das Prinzip der Aufwertung zu bewahren. Deshalb habe ich das alltägliche und wertlose Material Wellpappe bei meinen Skulpturen beibehalten, aber um die Besonderheit des Sockels als eine Art Gegenstück ergänzt. Dabei folgt der Sockel der Reliefskulptur in einer geraden Verlängerung. Der Gegensatz von Skulptur und dem aus Holz maschinell hergestelltem Sockel hebt das in Handarbeit gefertigte Objekt hervor.
In meinen Werken zieht sich die Zeichnung durch den gesamten Arbeitsprozess. Die Zeichnung bildet einen arbeitstechnischen Rahmen: Zum einen in der detailgetreuen Vorzeichnung, die eine Art Schnittmuster bildet, zum anderen durch die Graphitzeichnung auf den Schnittkanten der mit Kalkgrund angestrichenen Objektoberfläche. Das Graphit verleiht der Arbeit einen eigenen Charakter und Ausdruck und verstärkt das Flirren bis zur optischen Überreizung. Das Werkstück soll zu einem Organ werden, das den Eindruck erweckt, in sich zu pulsieren. Das monochrome Weiß ist zeitlos und daher eine Projektionsfläche.
Ich bin immer auf der Suche nach relationalen Strukturen in Dingen und Phänomenen aus meiner Umwelt. Die konkreten Motive finde ich draußen auf der Straße, im Internet oder in Zeitungen. Das Hauptstück der Arbeit ist die komplexe Bearbeitung des Vorlagematerials zu autonom-abstrakten Bildern, die nicht durch Ordnung, sondern durch Unübersichtlichkeit geprägt sind. Es geht für mich um den auratischen Moment, den ein Kunstwerk haben muss. Über meinen Arbeitsprozess komme ich selbst zu Erkenntnissen über die Funktionalität von materiellen Dingen und Phänomenen. Auch Architektur unterliegt bestimmten funktionalen Bestimmungen. Grundsätzlich ist sie schön und folgt immer einer bestimmten ästhetischen Ausformung. Dabei sind architektonische Ästhetiken das Ergebnis langwieriger Versuche, etwas funktionieren zu lassen. Wenn man z.B. neben dem Kölner Dom steht, an einem Hochhaus hinauf schaut oder ein Autobahnkreuz aus der Höhe betrachtet, nimmt man die Kraft dieser Objekte wahr. Meine Werke fangen all dies in eine komprimierte Form ein, sie sind Fetische.
My reliefs are characterized by two main features: opulence and structuralism. In my most recent work I am dealing with the three-dimensionality of these two aspects, by the sculpture and the pedestal. To me the step from the relief to the three-dimensionality of the free standing object is logical and consequent. At the same time it seemed important to keep the principle of valorization. For this reason I continued to work with cartboard as an everyday and cheap material, but added the special feature of the pedestal as a kind of complement. It follows the relief-sculpture in an exact extension. The contrast between the sculpture and the wooden pedestal, which is manufactured by machines, highlights the handicraft of the cartboard workpiece.
In addition, the drawing constantly plays an important role throughout the whole working process. It provides a framework: On the one hand by the detailed preliminary drawing, which serves as a kind of cutting pattern, on the other hand by the graphite on the cutting edges of the lime-painted object surface. The graphite drawing provides the work with its unique character and heightens a shimmering, which leads up to a sensory overload. The workpiece must become an organ, which evokes the impression of pulsating in itself. The monochrome white is timeless and therefore a surface for projections.
I am always searching for relational structures within things and phenomena of my surrounding. I find the concrete motifs outside on the streets, in the internet and in newspapers. But the main part of the work is the complex processing of the foto material to create autonomous and abstract images, which are not characterized by orders, but are marked by excessive confusion. It is all about the auratic moment, which art pieces must be able to create.
By my working process I get insights on the functionality of complex material things and phenomena. Architecture is subject to certain functional rules. Principally beautiful, architecture always follows a certain aesthetical shaping. Architectural aesthetics are the result of time-consuming attempts, to bring something to functioning. When someone is standing next to the Cologne Cathedral, looks up to a skyscraper or sees a motorway junction from above, one is able to sense this power, emanating from these objects. My works capture all of this in a compressed form, they are fetishes.